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Foto: Land Tirol/Schwarz

Der Experimentalphysiker Rainer Blatt ist Träger des mit 14.000 Euro dotierten Tiroler Landespreises für Wissenschaft 2014. Der mit 4.000 Euro dotierte Förderpreis des Landes für Wissenschaft geht an seinen langjährigen Mitarbeiter Christian Roos. Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg überreichte diese beiden Auszeichnungen am Donnerstag im Festsaal des Landhauses in Innsbruck.

Gemeinsam mit seinen wissenschaftlichen Kollegen schuf der langjährige Vorstand des Instituts für Experimentalphysik der Universität Innsbruck und Direktor des Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation, Rainer Blatt, in Innsbruck ein herausragendes Arbeitsumfeld für Studierende, Wissenschaftler und Gäste. „Seine Forschungsgruppe gehört zu den besten und erfahrensten auf dem Gebiet der Quanteninformation weltweit“, würdigte der Tiroler Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg die Leistungen des Physikers. Rainer Blatt gilt außerdem als erfolgreicher Förderer des wissenschaftlichen Nachwuchses: Zahlreiche seiner Assistenten wurden bereits auf Professuren im Ausland berufen. Im Jahr 2013 hatte Blatt bereits das Ehrenzeichen des Landes Tirol erhalten.

Gemeinsame Leistung

Der Preisträger bedankte sich bei allen Beteiligten, insbesondere auch bei seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: „Sie haben in den vergangenen Jahren die Arbeit gemacht, die vom Land Tirol nun auf diese Weise herausgestellt wird. Ich nehme diese Auszeichnung daher auch für alle meine Mitarbeiter entgegen, die durch ihre begeisterte und intensive wissenschaftliche Arbeit diesen Landespreis erst ermöglicht haben. Dass wir so arbeiten können ist nur möglich, in dem Umfeld aller Kollegen in der Physik und besonders der Quantenphysik, die hier in Innsbruck nun eine kritische Masse erreicht hat.“ Der Preisträger stellte dann auch den von ihm vorgeschlagenen Nachwuchspreisträger vor: Christian Roos, einer seiner Mitarbeiter der ersten Stunde.

Auf dem Weg zu Quantentechnologien

Rainer Blatt wurde am 8. September 1952 in Idar-Oberstein, Deutschland geboren. Er hat wegweisende Experimente auf dem Gebiet der Präzisionsspektroskopie, der Quantenmetrologie und der Quanteninformation durchgeführt. Als erster konnte Rainer Blatt mit seinem Team die Quanteninformation eines Atoms in vollständig kontrollierter Weise auf ein anderes Atom übertragen (Teleportation). Auch die Erzeugung des ersten „Quantenbytes“ geht auf sein Konto. Vor einige Jahren hat sein Team diesen Rekord auf 14 kontrolliert miteinander verschränkte Quantenbits erhöht. Außerdem gelangen Blatt in den vergangenen Jahren wichtige Schritte zur erfolgreichen Fehlerkorrektur in einem Quantencomputer. Große Erfolge erzielte er auch beim Bau von Quantensimulatoren. Für seine Leistungen wurde Blatt unter anderem bereits mit der Stern-Gerlach-Medaille und dem Carl-Zeiss-Forschungspreis ausgezeichnet.