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Das Quanten-Manifest

Quantenphysiker aus ganz Europa diskutierten am Dienstag in Amsterdam über den Stand der Entwicklung von Quantentechnologien. Dabei wurde ein Quanten-Manifest präsentiert, in dem eine gemeinsame europäische Initiative für Quantentechnologien gefordert wird, um Europas führende Rolle bei dieser technologischen Revolution zu sichern.

Methoden der Quantenphysik ermöglichen die Kontrolle einzelner Atome, Elektronen und Photonen. Abseits des Physiklabors ebnen quantenmechanische Prozesse den Weg zu hochpräzisen Biosensoren, zum abhörsicheren Datentransfer und zum extrem leistungsfähigen Quantencomputer der Zukunft. Inzwischen sind viele Grundlagen der Quantenmechanik verstanden und kommen zum Beispiel in der Lasertechnologie sowie bei der Weiterentwicklung von Transistoren und bildgebenden Verfahren wie der Magnetresonanztomographie zum Einsatz. Im Zuge einer neuen Flaggschiff-Initiative der Europäischen Union sollen neben Quantensimulatoren für Materialdesign und Forschung praxisnahe Anwendungen aus der Sensor- und Informationstechnologie vorangetrieben werden – ein Beispiel sind abhörsichere Kommunikationsnetzwerke über große Distanzen. Fernziel ist der hochleistungsfähige Quantencomputer, der selbst für Supercomputer unlösbare Aufgaben in wenigen Minuten meistert.

Führende Quantenforscher haben auf Wunsch der EU-Kommission ein Quanten-Manifest als Grundlage der Flaggschiff-Initiative verfasst. Das Manifest, in dem die Forscher die Bedeutung und das enorme Potenzial der Quantentechnologie für die europäische Wirtschaft und Gesellschaft hervorheben, ist im März veröffentlicht worden, wurde inzwischen von Tausenden Unterstützern unterschrieben und nun in Amsterdam präsentiert.