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Francesca Ferlaino (Foto: Martin Vandory)

Francesca Ferlaino wurde im September zum Fellow der American Physical Society (APS) gewählt. Mit dem Fellowship zeichnen die Mitglieder der Gesellschaft besondere wissenschaftliche Leistungen von Fachkolleginnen und Fachkollegen aus. Die herausragenden Arbeiten der Physikerin wurden erst kürzlich in Spanien mit dem Junior BEC Award gewürdigt.

Mit der Wahl zum Fellow der American Physical Society (APS) wurden die bahnbrechenden Experimente von Francesca Ferlaino mit dipolaren Quantengasen aus Erbiumatomen gewürdigt. Nach der Realisierung des weltweit ersten Bose-Einstein-Kondensats aus Erbiumatomen im Jahr 2012 konnte das Team um Ferlaino kurz danach auch ein entartetes Fermigas erzeugen und in der Folge in diesen Quantengasen mehrere dipolare Wenig- und Vielteilcheneffekte nachweisen.  So zeigten sie erstmals Quantenchaos im Streuverhalten ultrakalter Atome und wiesen die Bildung von Quantentröpfchen und speziellen Quasi-Teilchen (Rotonen) in Quantengasen nach. Erst kürzlich entdeckten die Physiker um Francesca Ferlaino, gleichzeitig mit einem deutschen und einem italienischen Team, Suprasolidität in dipolaren Quantengasen.

Das APS Fellowship ist eine ganz besondere Ehre, die die wissenschaftliche Anerkennung durch die Fachkolleginnen und Fachkollegen zum Ausdruck bringt. Jedes Jahr wird nicht mehr als ein halbes Prozent der Mitglieder der Gesellschaft von ihren Kolleginnen und Kollegen zum Fellow der American Physical Society gewählt. Neben Francesca Ferlaino sind auch Rainer Blatt, Rudolf Grimm und Peter Zoller, alle wissenschaftliche Direktoren am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) in Innsbruck, Fellows der American Physical Society. Die Vereinigung mit über 40.000 Mitglieder weltweit zählt zu den bedeutendsten Fachgesellschaften in der Physik.

Francesca Ferlaino, geboren 1977, begann ihr Physikstudium an der Universität Federico II. von Neapel, wo sie 1998 ihren Master abschloss. Im Jahr 2004 promovierte sie an der Universität Florenz und am LENS. Sie kam 2007 als Post-Doc und Lise-Meitner-Stipendiatin nach Innsbruck, um in der Forschungsgruppe von Rudolf Grimm zu arbeiten, bis sie 2014 zur Professorin an der Universität Innsbruck und zur wissenschaftlichen Direktorin am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gewählt wurde.