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FWF/Luiza Puiu

Der Experimentalphysiker Uroš Delić wurde heute in Wien mit einem der begehrten START-Preise ausgezeichnet, der höchsten österreichischen Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftler:innen. Sein mit knapp 1,2 Millionen Euro dotiertes Projekt zu wechselwirkenden Quantenobjekten wird er als neuer Junior-Gruppenleiter am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) in Innsbruck umsetzen.

Von einzelnen Lichtteilchen bis zu Supraleitern, die Quantenphysik kann Phänomene auf verschiedensten Größenordnungen mit unerreichter Präzision beschreiben. Doch dabei betrachten Physiker:innen die Systeme meist als isoliert von ihrer Umgebung – eine nützliche Fiktion, die aber nicht der Wirklichkeit entspricht. Uroš Delić wird mit dem FWF-START-Preis unter dem Projekttitel „QNONREC“ untersuchen, wie sich interagierende Quantensysteme verhalten, und die Tür zu einem neuen Forschungsgebiet aufstoßen.

Während die Quantenphysik einzelner, gut isolierter Systeme gut verstanden ist, bereiten Vielteilchensysteme Physiker:innen Kopfzerbrechen. Dabei sind gerade Letztere der Normalfall in der Welt außerhalb der Physiklabore. Um wechselwirkende Quantensysteme zu untersuchen, sollen im Rahmen des Projekts mehrere schwebende Nanopartikel zur Interaktion gebracht werden, deren Verhalten mithilfe von Lasern und optischen Resonatoren exakt kontrolliert und ausgelesen werden kann.

Uroš Delić ist Experimentalphysiker. Nach seinem Studium der Physik und der Computerwissenschaften in der serbischen Hauptstadt Belgrad wechselte Delić zur Universität Wien, wo er 2019 mit Auszeichnung promovierte. Es folgten Forschungsaufenthalte, etwa am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA. Heute forscht und lehrt Delić an der Universität Wien und wird im Zuge des FWF-START-Projekts Junior-Gruppenleiter am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation Innsbruck der Österreichischen Akademie der Wissenschaften werden.

Der Wissenschaftsfonds FWF vergab heuer neben dem FWF-Wittgenstein-Preis auch acht FWF-START-Preise. Sie konnten in dem hochkompetitiven Auswahlprozess aus 112 Anträgen reüssieren. Die acht geförderten Projekte, vier davon werden von Frauen geleitet, kommen aus allen Fachdisziplinen und werden mit jeweils bis zu 1,2 Millionen Euro gefördert. Die FWF-START-Preise richten sich an aufstrebende Spitzenforschende, denen die Möglichkeit gegeben wird, auf längere Sicht und finanziell abgesichert ihre Forschungen zu planen.