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Rainer Blatt

Vergangene Woche wurde Rainer Blatt in Singapur der 2016 Quantum Communication Award verliehen. Der Experimentalphysiker wurde gemeinsam mit Artur Ekert von der National University of Singapur ausgezeichnet. Blatt erhielt den Preis für seine wegweisenden Arbeiten zur Quanteninformationsverarbeitung mit gefangenen Ionen.

Im Rahmen der International Conference on Quantum Communication, Measurement and Computing (QCMC) an der National University of Singapur wurden vergangene Woche die 2016 Quantum Communication Awards verliehen. Diese Auszeichnung wird seit 1996 alle zwei Jahre vergeben. Neben dem Innsbrucker Experimentalphysiker Rainer Blatt wurde der Theoretische Physiker Artur Ekert von der National University of Singapur und der University of Oxford geehrt.

Gewürdigt wurde Rainer Blatt für seine Pionierarbeiten zur Quanteninformationverarbeitung. Der Innsbrucker Experimentalphysiker arbeitet mit seinem Team seit Mitte der 1990er-Jahre an der Realisierung von Quantencomputern. In einer Vakuumkammer elektromagnetisch gefangene und auf Temperaturen nahe am absoluten Nullpunkt abgekühlte Ionen dienen ihm dabei als Quantenbits. Gefangene Ionen sind die bisher am weitesten vorangetriebene Technologie zur Quanteninformationsverarbeitung. Heute kontrollieren die Innsbrucker Physiker bis zu 20 Ionen und können auf ihnen Rechenoperationen durchführen. In wenigen Jahren will Rainer Blatt im Labor Quantenrechnungen realisieren, die auf klassischen Computern nicht möglich sind. Neben der Vision eines universell programmierbaren Quantencomputers schaffen Blatts Arbeiten auch wichtige Grundlagen für neue Quantentechnologien, die in vielen Bereichen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Einzug halten werden.

Rainer Blatt ist Professor für Experimentalphysik an der Universität Innsbruck und Direktor des Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Innsbruck. Für seine bahnbrechenden Leistungen erhielt er bereits zahlreiche internationale Auszeichnungen, darunter den John-Stewart-Bell-Preis, die Stern-Gerlach-Medaille, einen Humboldt-Forschungspreis und den Carl-Zeiss-Forschungspreis.