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Rainer Blatt

Die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz vergibt ihren bedeutendsten Forschungspreis in diesem Jahr an den Innsbrucker Quantenphysiker Rainer Blatt. Er erhält heute in Mainz auf der diesjährigen Jahresfeier des Gutenberg Forschungskolleg den Gutenberg Research Award 2022.

Die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zeichnet den Quantenphysiker Rainer Blatt vom Institut für Experimentalphysik mit dem Gutenberg Research Award 2022 aus. Der Gutenberg Research Award ist der bedeutendste Forschungspreis der Universität Mainz. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und wird jährlich vom Gutenberg Forschungskolleg, der zentralen Einrichtung zur Förderung der Spitzenforschung an der JGU, vergeben. Rainer Blatt leitet in Innsbruck eine der weltweit führenden Arbeitsgruppen im Bereich der ionenbasierten Quantencomputer, die Algorithmen für die Festkörper-, Molekular- und Hochenergiephysik simuliert. Er wird nach der Preisverleihung für mehrere Tage in Mainz bleiben, um mit den dortigen Kolleginnen und Kollegen in verschiedenen Arbeitsgruppen und Laboren aktuelle Forschungsprojekte und Ideen zu diskutieren. „Rainer Blatt ist ein internationaler Spitzenforscher mit exzellenter Reputation. Mit dem Gutenberg Research Award 2022 würdigen wir unter anderem den herausragenden Beitrag, den er durch seine bahnbrechenden Experimente für die Quantenoptik geleistet hat“, sagt der Direktor des Gutenberg Forschungskolleg, Siegfried Waldvogel.

Pionier des Quantencomputings

„Rainer Blatt passt hervorragend zur Forschungslandschaft in Mainz, denn er vereint in seiner Person die Passion für Präzision, wie sie im Exzellenzcluster PRISMA+ gelebt wird, mit neuen Aspekten des Quantencomputings, das ebenfalls zu den starken Forschungsfeldern der JGU gehört“, sagt Ferdinand Schmidt-Kaler, Professor am Institut für Physik der JGU, der Blatt für den Gutenberg Research Award vorgeschlagen hatte. „Außerdem untersucht Rainer Blatt die Simulation von chemischen Prozessen mithilfe von Quantencomputing und er sucht nach Möglichkeiten zur Verbindung von Quantenprozessoren mit klassischen Hochleistungsrechnern und kann uns deshalb auch in diesen Bereichen als Ansprechpartner und Ideengeber dienen. Er ist sehr offen für neue Anwendungen und Wissenschaftsgebiete und hat darüber hinaus seine Wurzeln in unserer Region“, so Schmidt-Kaler weiter. Blatt wurde 1952 in Idar-Oberstein geboren und studierte und promovierte an der JGU. Danach forschte er unter anderem in den USA mit dem späteren Nobelpreisträger John Lewis Hall. Er erhielt bereits zahlreiche wissenschaftliche Auszeichnungen, etwa die Stern-Gerlach-Medaille – die höchste Auszeichnung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft –, den John-Stewart-Bell-Preis der Universität Toronto und den chinesischen Micius-Quantum-Preis.