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Immanuel Bloch, Sandro Stringari, Francesca Ferlaino, Lev Pitaevskii, Thierry Giamarchi, Jürgen Stuhler

Die Innsbrucker Experimentalphysikerin Francesca Ferlaino erhielt in dieser Woche für ihre bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der dipolaren Quantengase den Junior BEC Award. Diese Auszeichnung für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Bose-Einstein-Kondensation wurde auf einer internationalen Konferenz zu Quantengasen in Spanien verliehen.

Die Jury der Bose-Einstein Konferenzreihe zeichnete Prof. Francesca Ferlaino, Direktorin am ÖAW-Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) und Professorin für Experimentalphysik an der Universität Innsbruck, mit dem Junior BEC Award 2019 aus. Ferlaino erhielt die Auszeichnung für ihre „Pionierarbeit zur Bose-Einstein-Kondensation von dipolaren Erbiumatomen und ganz allgemein entarteten Quantengasen mit langreichweitigen Wechselwirkungen sowie für die Realisierung neuer Quantenphasen von Materie in solchen Systemen“. Francesca Ferlaino und ihr Team schufen 2012 das erste Bose-Einstein-Kondensat aus Erbiumatomen und entdeckten erst kürzlich, gleichzeitig mit einem deutschen und einem italienischen Team, Suprasolidität in dipolaren Quantengasen.

Die Preisverleihung fand im Rahmen der BEC-Konferenz in Sant Feliu de Guíxols statt, einer prestigeträchtigen, alle zwei Jahre stattfindenden Konferenz, an der seit der ersten Entdeckung von Bose-Einstein-Kondensaten prominente Wissenschaftler aus aller Welt teilnehmen. Die International Senior & Junior BEC Awards wurden 2011 ins Leben gerufen, um herausragende Forschungsarbeiten in der experimentellen und theoretischen Physik von quantendegenerierten atomaren Gasen zu würdigen.
Die diesjährigen Gewinner des Senior BEC Award sind die Physiker Lev Pitaevskii und Sandro Stringari von der Universität Trient in Italien. Sie wurden dafür geehrt, dass sie sowohl mit ihren eigenen als auch ihren gemeinsamen Arbeiten eine Schlüsselrolle für unser Verständnis von Bose-Einstein-Kondensaten und Fermi-Gasen gespielt haben.

Francesca Ferlaino, geboren 1977, begann ihr Physikstudium an der Universität Federico II. von Neapel, wo sie 1998 ihren Master abschloss. Im Jahr 2004 promovierte sie an der Universität Florenz und am LENS. Sie kam 2007 als Post-Doc und Lise-Meitner-Stipendiatin nach Innsbruck, um in der Forschungsgruppe von Rudolf Grimm zu arbeiten, bis sie 2014 zur Professorin an der Universität Innsbruck und zur wissenschaftlichen Direktorin am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gewählt wurde.