Christine Maier, Christian Kokail und Rick van Bijnen wurden gestern in einer Online-Preisverleihung mit dem Best Paper Award der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet. Sie erhielten den Preis für eine Arbeit in der Fachzeitschrift Nature, in der sie gemeinsam mit Kolleg*innen eine neue Methode zur Simulation von Quantenphänomenen präsentiert hatten.
Aktuell beschäftigen sich viele Wissenschaftler mit der Frage, wie die „Quantenüberlegenheit“ auf heute schon verfügbarer Hardware genutzt werden kann. Mit ihrer neuen Methode haben Forscher um Christian Kokail, Christine Maier, Rick van Bijnen und Christian Roos am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften bisherige Grenzen gesprengt. Sie nutzten einen programmierbaren Ionenfallen-Quantencomputer mit 20 Quantenbits als Quanten-Coprozessor, in den quantenmechanische Berechnungen, die an die Grenze klassischer Computer stoßen, ausgelagert werden. Sie verwendeten damit die besten Eigenschaften beider Technologien: Der Quantensimulator übernimmt die rechenaufwendigen Quantenprobleme und der klassische Computer löst die restlichen Aufgaben.
Die Preisträger:
Christian Kokail hat das Masterstudium im Fach Technische Physik 2016 an der Technischen Universität Graz abgeschlossen und ist seit 2017 Doktorand am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Universität Innsbruck.
Christine Maier hat das Masterstudium im Fach Experimentelle Quantenphysik an der Universität Innsbruck 2013 abgeschlossen. Von 2014 bis Oktober 2020 war sie Doktorandin am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation, in der Forschungsgruppe von Prof. Rainer Blatt. Seit November 2020 arbeitet Christine Maier als Quantum Engineer in der Firma Alpine Quantum Technology in Innsbruck.
Rick van Bijnen hat an der Technischen Universität Eindhoven die Masterstudien in den Fächern Applied Physics und Industrial and Applied Mathematics 2008 abgeschlossen. Im Jahr 2013 promovierte er an der Technischen Universität Eindhoven im Fach Theoretische Physik. Von Oktober 2013 bis Februar 2016 war Rick van Bijnen Gastforscher am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden; von März 2016 bis Februar 2017 hatte Rick van Bijnen eine Postdoc-Stelle am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Universität Innsbruck (in den Forschungsgruppen von Peter Zoller und Francesca Ferlaino). Seit März 2017 arbeitet Rick van Bijnen Post-Doctoral Researcher an diesem Institut in der Gruppe von Peter Zoller.
Der Preis
Der Best Paper Award (Jubiläumsfonds der Stadt Wien für die ÖAW) in Höhe von 4.000 Euro wird an wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Forschungseinrichtungen der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der ÖAW für die beste wissenschaftliche Arbeit – Monographie oder Originalartikel – vergeben, die im Jahr vor dem Einreichtermin in einem Verlag bzw. einer Fachzeitschrift mit Peer-Review-System publiziert oder zur Publikation akzeptiert wurde.