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Bild: Rektor Prof. Karlheinz Töchterle, der ehemalige FWF-Präsident Prof. Georg Wick und die beiden SFB-Sprecher, Prof. Rainer Blatt und Prof. Peter Zoller (v.r.n.l.), eröffneten am Donnerstag die Konferenz des Spezialforschungsbereichs in Innsbruck.

[2009-01-29] Österreichs Quantenphysik hat sich international einen Namen gemacht. Nicht zuletzt die zehnjährige Förderung durch den FWF im Rahmen eines Spezialforschungsbereichs hat diese fruchtbare Entwicklung möglich gemacht. Die beteiligten Wissenschaftler ziehen derzeit in Innsbruck Bilanz über ihre bisherige Arbeit.

Die Eröffnung der hochkarätigen Tagung am Donnerstag übernahmen Rektor Prof. Karlheinz Töchterle und der ehemalige FWF-Präsident, Prof. Georg Wick, der den nunmehrigen FWF-Präsidenten, Prof. Christoph Kratky, vertrat. Wick betonte die Rolle der Quantenphysik als Hochburg der österreichischen Forschung und wies dabei auch auf die drohenden finanziellen Kürzungen im Forschungsbereich hin. „Österreich steuert hier auf eine Katastrophe zu“, sagte Wick. Die Politik müsse begreifen, dass Wissenschaft ein Teil der Kultur des Landes sei. Dem FWF fehlen in diesem Jahr rund 100 Mio. Euro. Eingedenk der Milliardenunterstützungen für Banken und Autoindustrie könne es kein Problem sein, diese Summe für die wissenschaftliche Forschung von den Geisteswissenschaften bis zur Quantenphysik bereitzustellen.

Exzellenznetzwerk etabliert

Die Bündelung der österreichischen Spitzenforschung im Bereich der Quantenphysik war das Ziel bei der Einrichtung des vom FWF finanzierten Netzwerks vor zehn Jahren. Insgesamt arbeiteten dabei über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Innsbruck und Wien und der TU Wien zusammen. Rund 12 Millionen Euro investierte der Wissenschaftsfonds in dieses Exzellenznetzwerk. Der Erfolg kann sich sehen lassen: viel beachtete Durchbrüche in der Forschung, zahlreiche Publikationen in führenden wissenschaftlichen Fachzeitschriften, Berufungen ins Ausland, mehrere Wittgenstein- und START-Preise, eine ganze Reihe internationaler Auszeichnungen und die weitweite Anerkennung als eines der führenden Zentren der Quantenphysik. „Die enge Zusammenarbeit zwischen Wien und Innsbruck, die Bündelung von Theorie und Experiment und die Fokussierung auf ein zukunftsträchtiges Forschungsfeld haben sich sehr bewährt“, zeigen sich die beiden Sprecher des Spezialforschungsbereichs, Rainer Blatt und Peter Zoller, zufrieden.

Bilanz aus zehn Jahren

Ein hochkarätiges Programm haben die Verantwortlichen des Spezialforschungsbereichs „Kontrolle und Messung von Quantensystemen“ zusammengestellt, um die Beendigung des zehnjährigen Forschungsprojekts zu begehen. Unter den Vortragenden der Abschlusskonferenz, die von 29. bis 31. Januar an der Universität stattfindet, sind nicht nur internationale Größen der Quantenphysik wie David Wineland vom NIST in Boulder, Colorado, sondern auch zahlreiche ehemalige Mitglieder des Spezialforschungsbereichs, die inzwischen auf Professuren im In- und Ausland berufen wurden. Zu ihnen zählen Ignacio Cirac (München), Harald Weinfurter (München), Jörg Schmiedmayer (Wien), Jürgen Eschner (Barcelona), Christoph Becher (Saarbrücken),  Hans Peter Büchler (Stuttgart), Dieter Jaksch (Oxford), Jian-Wei Pan (Heidelberg), Ferdinand Schmidt-Kaler (Ulm), Gregor Weihs (Innsbruck) und Markus Arndt (Wien).

Forschung geht weiter

Die Forscherinnen und Forscher können nahtlos an ihre bisherige Arbeit anschließen, denn der FWF hat im November die Förderung eines weiteren Spezialforschungsbereichs bewilligt. Ein Umstand, der erst zum zweiten Mal in der Fördergeschichte des FWF vorkam. Mit knapp sieben Millionen Euro für die kommenden vier Jahre ist dies außerdem einer der höchst dotierten Spezialforschungsbereiche in Österreich. Neben den beteiligten Universitäten wird das Exzellenznetzwerk nun auch vom Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) mitgetragen.