[2008-06-24] Der Tiroler Landespreis für Wissenschaft 2008 wird im Herbst an Prof. Rudolf Grimm verliehen. Dies teilte die Tiroler Landesregierung heute mit. Der Förderpreis wird auf Vorschlag von Prof. Grimm an den Nachwuchsforscher Dr. Florian Schreck verliehen.
Der Tiroler Landespreis für Wissenschaft wird seit 1984 als Würdigung eines Gesamtwerks oder außergewöhnlicher Einzelleistung verliehen. In diesem Jahr geht dieser Preis an Prof. Rudolf Grimm. „Der Experimentalphysiker hat sich mit seiner Forschung zu ultrakalten Atomen und Molekülen international einen Namen gemacht. Im Jahr 2002 gelang seiner Arbeitsgruppe die weltweit erste Erzeugung eines Bose-Einstein-Kondensats aus Cäsium-Atomen sowie ein Jahr später eines Bose-Einstein-Kondensats aus Molekülen“, begründete Bildungs-Landesrat Erwin Koler seinen genehmigten Regierungsantrag zur Preisverleihung. Für den Förderpreis hat Prof. Grimm den Nachwuchsforscher Florian Schreck vorgeschlagen.
Bereits vielfach ausgezeichnet
Im Jahr 1961 in Mannheim geboren, studierte Rudolf Grimm Physik an der Universität Hannover und an der ETH Zürich, anschließend war er ein Jahr Gastwissenschaftler am Institut für Spektroskopie in Troitsk, in der damaligen UDSSR. Von 1999 bis 2000 arbeitete er als Forscher am Max-Planck-Institut für nukleare Physik in Heidelberg und war von 1994 bis 2000 Lektor an der Universität Heidelberg. Seit 2000 ist er Professor am Institut für Experimentalphysik der Universität Innsbruck und seit 2003 wissenschaftlicher Leiter am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Seit 2006 leitet er das Zentrum für Quantenphysik an der Universität Innsbruck. Im Jahr 2005 wurde Rudolf Grimm der Wittgenstein-Preis, die höchste österreichische Auszeichnung für Wissenschaftler, zuerkannt. Seit 2006 ist er wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er erhielt 2007 die österreichische Staatsbürgerschaft. Landesrat Koler: „Mit der Erzeugung des Bose-Einstein-Kondensats gelang Prof. Rudolf Grimm eine beeindruckende, außergewöhnliche Einzelleistung, er kann aber inzwischen auch wegen seines beeindruckenden Gesamtwerks auf dem Gebiet der Grundlagenphysik gewürdigt werden.“